Der Quibi-Crash: Ein Streamingdienst der zu früh gescheitert ist? Oder die geniale Idee von einem Star mit zu wenig Biss?
Quibi, das von Jeffrey Katzenberg – dem ehemaligen Disney-Chef und Gründer von DreamWorks Animation – gegründete Start-up, sollte den Streamingmarkt revolutionieren. Die Idee: Kurze, hochwertige Videoinhalte für Smartphone-Nutzer, perfekt konzipiert für die „snackable“ Unterhaltung während der Pausen des Alltags. Mit einem Staraufgebot wie Steven Spielberg, Reese Witherspoon und Idris Elba schien Quibi auf dem besten Weg, ein bahnbrechender Erfolg zu werden. Doch dann kam alles anders…
Der Launch im April 2020 verlief zunächst vielversprechend. Über zwei Millionen Downloads in den ersten Tagen sprachen für das Interesse der Nutzer. Doch schon bald zeigten sich erste Risse im Fundament des ambitionierten Projekts. Die Zuschauerzahlen stagnierten, die Abonnenten blieben hinter den Erwartungen zurück.
Was war passiert? Warum scheiterte Quibi trotz seines glamourösen Ensembles und seiner innovativen Idee so schnell? Eine Reihe von Faktoren trug wahrscheinlich zum Niedergang bei:
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Die Konkurrenz: Der Streamingmarkt war zu diesem Zeitpunkt bereits hart umkämpft. Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ dominierten die Branche mit riesigen Bibliotheken an Filmen und Serien. Quibi konnte sich mit seinem exklusiven Fokus auf Kurzformate kaum gegen diese Giganten durchsetzen.
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Der Preis: Mit einem monatlichen Abo-Preis von 10 Dollar war Quibi relativ teuer, insbesondere für einen Dienst, der nur kurze Inhalte bot. Viele Nutzer sahen den Preis als zu hoch im Verhältnis zum Angebot an.
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Die Pandemie: Die Corona-Pandemie traf Quibi hart. Während die meisten Menschen zu Hause blieben, stieg der Bedarf nach langwierigen Unterhaltungsmöglichkeiten. Kurzformate, die ideal für unterwegs gedacht waren, verloren an Attraktivität.
Ein Blick hinter die Kulissen: Das Scheitern von Quibi als Warnung
Der plötzliche Abgang von Quibi sorgte im Streaming-Business für Aufsehen. Viele Experten sahen darin eine Warnung vor den Gefahren eines zu ambitionierten Projekts und der Wichtigkeit einer gründlichen Marktforschung.
Es war nicht nur die Idee, die an sich nicht schlecht war. Quibi bot qualitativ hochwertige Inhalte mit bekannten Stars wie:
Star | Format |
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Jennifer Lopez | Tanzshow |
Chrissy Teigen | Kochsendung |
Liam Hemsworth | Action-Thriller |
Sophie Turner | Drama |
Doch selbst diese Starpower konnte den Niedergang nicht verhindern. Quibi lehrte die Branche eine wichtige Lektion: Innovation allein reicht nicht aus, um im Streamingmarkt zu bestehen. Man braucht ein überzeugendes Angebot, einen wettbewerbsfähigen Preis und vor allem: Glück.
Der Fall Quibi: Ein Comeback?
Obwohl Quibi offiziell eingestellt wurde, bleiben Fragen offen. Wird es jemals wiederkommen, vielleicht in einer neuen Form? Einige Analysten glauben, dass die Idee des mobilen Kurzformats noch nicht tot ist und möglicherweise in Zukunft von anderen Anbietern aufgegriffen wird.
Die Geschichte von Quibi zeigt, wie dynamisch und unvorhersehbar der Streamingmarkt ist. Selbst ein Projekt mit einem Staraufgebot und einer innovativen Idee kann scheitern, wenn es die Bedürfnisse der Zuschauer nicht trifft. Und wer weiß? Vielleicht sehen wir in Zukunft einen Quibi-Nachfolger auftauchen, der aus den Fehlern des Vorgängers lernt und schließlich zum Erfolg gelangt.